Yoga ist eine Praxis, die den Körper, den Geist und den Geisteszustand miteinander in Einklang bringt. Ein wichtiger Aspekt davon ist das Dehnen. Dehnen hilft, Verspannungen zu lösen, die Beweglichkeit zu erhöhen und die Durchblutung zu verbessern. Aber wusstest du, dass es zwei verschiedene Arten des Dehnens gibt, die in deiner Yogapraxis genutzt werden können? Diese sind bekannt als aktives und passives Dehnen.
Was ist der Unterschied zwischen aktiven und passivem Dehnen?
Aktives Dehnen ist ein Ansatz, bei dem du deine Muskeln aktiv verwendest, um eine Dehnposition einzunehmen und zu halten. Dies fördert die Kraft und das Bewusstsein für den eigenen Körper. Passives Dehnen hingegen erfordert weniger aktive Beteiligung der Muskulatur. Stattdessen nutzt du dein Körpergewicht, die Schwerkraft oder ein externes Hilfsmittel, wie zum Beispiel einen Gurt, um eine Dehnung zu erzeugen und zu halten.
Wann aktiv und wann passiv dehnen?
Die Wahl zwischen aktivem und passivem Dehnen hängt von deinen Zielen, deinem Fitnesslevel und den individuellen Bedürfnissen deiner Schüler ab.
Aktives Dehnen ist ideal, um die Muskulatur aufzuwärmen und zu stärken. Es ist besonders hilfreich am Anfang der Yogapraxis, wenn du deinen Körper auf die kommenden Übungen vorbereiten möchtest. Es kann auch dazu beitragen, die Ausdauer und Stabilität in den Posen zu verbessern.
Passives Dehnen eignet sich hervorragend, um tiefer in die Entspannung zu gehen und die Beweglichkeit zu verbessern. Es ist oft ein fester Bestandteil der Cool-down-Phase oder des Yin-Yogas, wo die Posen länger gehalten werden. Dieser Ansatz hilft, tieferliegende Bindegewebe wie Sehnen und Faszien zu dehnen und zu entspannen.
Wie aktiv dehnen?
Beim aktiven Dehnen benutzt du antagonistische Muskulatur, um eine bestimmte Muskelgruppe zu dehnen. Nehmen wir zum Beispiel die Vorwärtsbeuge. Wenn du dich nach vorne beugst und versuchst, deine Zehen zu berühren, sind es deine Bauch- und Rückenmuskeln, die aktiv arbeiten, um die Dehnung in den Beinrückseiten zu erzeugen.
Es ist wichtig, auf die Atmung zu achten und die Bewegungen mit den Ein- und Ausatmungen zu koordinieren. Bei jeder Einatmung kannst du versuchen, ein wenig mehr Länge in der Wirbelsäule zu erzeugen, und bei jeder Ausatmung kannst du versuchen, ein wenig tiefer in die Dehnung zu gehen.
Wie passiv dehnen?
Passives Dehnen erfordert eine entspannte Haltung und erlaubt es den Muskeln, sich ohne aktive Anstrengung zu dehnen. Eine typische passive Dehnung könnte die Kindeshaltung (Balasana) sein. In dieser Position lässt du dein Gesäß auf deine Fersen sinken und deinen Kopf und deine Arme auf dem Boden ruhen. Du lässt die Schwerkraft die Arbeit tun und entspannst dich in die Pose hinein.
Auch hier spielt die Atmung eine zentrale Rolle. Sie hilft dir, dich in die Dehnung hinein zu entspannen und jede Anspannung in den Muskeln loszulassen. Konzentriere dich auf tiefe, ruhige Atemzüge und versuche, mit jeder Ausatmung ein wenig mehr loszulassen.
Zusammengefasst, sowohl aktives als auch passives Dehnen haben ihren festen Platz in der Yogapraxis. Indem du beide Methoden nutzt und verstehst, wann und wie du sie anwenden solltest, kannst du deine Yogaklassen effektiver gestalten und deinen Schülern helfen, ihre Ziele zu erreichen. Denn letztendlich ist es das, was Yoga so einzigartig und wertvoll macht - die Fähigkeit, uns immer wieder neu zu entdecken und unser volles Potenzial zu entfalten.